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Müller, Wilhelm: Erstarrung

Portre of Müller, Wilhelm

Erstarrung (German)

Ich such' im Schnee vergebens

Nach ihrer Tritte Spur,

Hier, wo wir oft gewandelt

Selbander durch die Flur.

 

Ich will den Boden küssen,

Durchdringen Eis und Schnee

Mit meinen heißen Tränen,

Bis ich die Erde seh'.

 

Wo find' ich eine Blüte,

Wo sind' ich grünes Gras?

Die Blumen sind erstorben,

Der Rasen sieht so blass.

 

Soll denn kein Angedenken

Ich nehmen mit von hier?

Wenn meine Schmerzen schweigen,

Wer sagt mir dann von ihr?

 

Mein Herz ist wie erfroren,

Kalt starrt ihr Bild darin:

Schmilzt je das Herz mir wieder,

Fließt auch das Bild dahin.



Uploaded bySzalki Bernáth Attila
Source of the quotationhttp://www.gedichte-lyrik-poesie.de/Mueller_Erstarrung/index.html

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