Hironymus Bosch
Ich öffne das buch. Ich betrete ein haus.
Dort wird einer geboren: ich. Aber
ich öffne ein fenster und klettre hinaus.
Auf der strasse am kandelaber
hängt einer, schwarzhäutig, streckt
seine zunge heraus: ich. Indessen
verlass ich die stadt. Im kornfeld neckt
einer nackt eine nackte: ich. Sie fressen
eines das andre - abendmahl. Doch
ich steh schon am kreuzweg. Dort stritten
zwei. Nun hat der eine ein rotes loch
im bauch und schreit: ich. Der andere, mitten
im dom auf der sättle, entmannt sich: ich.
Ich senke den blick. Unter mir schimmert
die weltzentrale. Dort schläft einer: ich.
Einer bedient dort den knopf und wimmert:
ich. Ich wende mich ab, ich steig in den zug.
Wir rollen durch nachte und spielen
schach: ich gegen mich. Draussen im funkenflug
glüht einer: ich. Falle, ohne zu zielen,
finde das weisse blatt: mich. Brenne aus.
Springe frisch aus dem feuer, gesalbt und erkoren:
ein buch wird geöffitet, betreten ein haus,
dort einer geboren ... Ich, ich, ich, ich ...