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Brodszkij, Joszif Alekszandrovics: Eine Haltestelle in der Wüste (Остановка в пустыне in German)

Portre of Brodszkij, Joszif Alekszandrovics

Остановка в пустыне (Russian)

Теперь так мало греков в Ленинграде,
что мы сломали Греческую церковь,
дабы построить на свободном месте
концертный зал. В такой архитектуре
есть что-то безнадежное. А впрочем,
концертный зал на тыщу с лишним мест
не так уж безнадежен: это – храм,
и храм искусство. Кто же виноват,
что мастерство вокальное дает
сбор больший, чем знамена веры?
Жаль только, что теперь издалека
мы будем видеть не нормальный куполь,
а безобразно плоскую черту.
Но что до безобразия пропорций,
то человек зависит не от них,
а чаще от пропорций безобразия.

Прекрасно помню как ее ломали.
Была весна, и я как раз тогда
ходил в одно татаркое семейство,
неподалеку жившее. Смотрел
в окно и видел Греческую церковь.
Все началось с татарских разговоров;
а после в разговор вмешались звуки,
сливавшиеся с речью поначалу,
но вкоре – заглушившее ее.
В церковный садик въехал экскаватор
с подвешенной к стреле чугунной гирей.
И стены стали тихо поддаваться.
Смешно не поддаваться, если ты
стена, а пред тобою – разрушитель.
К тому же, экскаватор мог считать
ее предметом неодушевленным
и, до известной степени, подобным
себе. А в неодушевленном мире
не принят #1086; давать друг другу сдачи.
Потом – туда согнали самосвалы,
бульдозеры… И как-то в поздний час
сидел я на развалинах абсиды.
В провалах алтаря зияла ночь.
И я – сквозь эти дыры в алтаре –
смотрел на убегавшие трамваи,
на вереницу тусклых фонарей.
И то, чего вообще не встретишь в церкви,
теперь я видел через призму церкви.

Когда-нибудь, когда не станет нас,
тонее – после нас, на нашем месте
возникнет тоже что-нибудь такое,
чему любой, кто знал нас, ужаснется.
Но знавших нас не будет слишком много.
Вот так, по старой памяти, собаки
на прежнем месте задирают лапу.
Ограда снесена давным-давно,
но им, должно быть, грезится ограда.
Их грезы перечеркивают явь.
А может быть, земля хранит тот запах:
асфальту не осилить запах псины.
И что им этот безобразный дом!
Для них тут садик, говорят нам – садик.
А то, что очевидно для людей,
собакам совершенно безразлично.
Вот это и зовут: «собачья верность».
И если довелось мне говорить
всерьез об эстафете поколений,
то верю только в эту эстафету.
Вернее, в тех, кто ощущает запах.

Так мало нынче в Ленинграде греков,
да и вообще – вне Греции – их мало.
По крайней мере, мало для того,
чтоб сохранить сооруженья веры.
А верить в то, что мы сооружаем
от них никто не требует. Одно,
должно быть, дело нацию крестить,
а крест нести – уже совсем другое.
У них одна обязанность была.
Они ее исполнить не сумели.
Непаханное поле заросло.
«Ты сеятель, храни свою соху,
а мы решим, когда нам колоситься».
Они свою соху не сохранили.

Сегогня ночью я смотрю в окно
и думаю о том, куда зашли мы?
И от чего мы больше далеки:
от православья или элленизма?
К чему близки мы? Что там, впереди?
Не ждет ли нас теперь другая эра?
И если так, то в чем наш общий долг?
И что должны мы принести ей в жертву?

1966



Uploaded byP. T.
Source of the quotationhttp://home.arcor.de/berick

Eine Haltestelle in der Wüste (German)

Es wurden rar die Leningrader Griechen;
weshalb wir ihre Kirche niederrissen
und auf den freien Platz zum Konzertieren
eine Halle stellten. Hoffnungsvolles fehlt
an solchem Bauwerk. Doch schließlich macht
ein Saal mit tausend und ein paar zerquetschten
Plätzen auch etwas Hoffnung: Dient er doch,
und dient der Kunst! Denn wer trägt letztlich Schuld
daran, dass Sangesleistungen gebannt
Gemeinden folgen und nicht Glaubensbannern?
Nur schade eigentlich, dass wir von Ferne
nicht mehr die altgewohnte Kuppel sehen,
sondern diese Scheußlichkeit von Flachdach.
Doch apropos: von scheußlichen Proporzen
hängt man als Mensch viel weniger doch ab,
als vom Proporz der Scheußlichkeiten.

Ich kann mich gut des Abbruchs noch entsinnen,
denn Frühling war's und ich gerad zu Gast
bei einer Sippe freundlicher Tataren,
die in der Nähe wohnten. Durch das Fenster
erblickte ich die Kirche unsrer Griechen.
Und so begann's: tatarische Gespräche,
in die sich rasselnde Geräusche mischten,
die anfangs mit den Worten sich verschmolzen,
um sie nach kurzer Zeit zu übertönen.
Hinein zum Kirchhof fuhr ein großer Bagger,
am Schwingarm eine gusseiserne Birne,
die das Gemäuer nachzugeben zwang.
Es wäre seltsam, vorm Vernichter nicht
als alte Mauer klüger nachzugeben.
Zudem, der große Bagger war der Meinung,
dass sie als unbelebter Gegenstand
bis zum gewissen Grade seinesgleichen
wäre. Und in der unbelebten Welt
ist es nicht üblich, sich beherzt zu wehren.
Dann wurden zum Planieren, Laster, Raupen
angetrieben … Und irgendwie in später
Nacht saß ich in der Apsis der Ruine.
Aus Einsturzstellen gähnte tiefes Dunkel.
Ich sah – den Löchern im Altarraum folgend –
wie eine Straßenbahn durch die Allee
der matten Bogenlampen schnell enteilte.
Und das, was man in Kirchen niemals antrifft,
erblickte ich durchs Prisma dieser Kirche.

Und irgendwann, wenn wir gegangen sind,
genauer: nach uns, wird auf unserm Platz
wie aus dem Nichts ein Irgendwas entstehen,
das jeden, der uns kannte, tief erschreckt.
Doch davon wird es wohl nicht viele geben.
Desgleichen sieht man Hunde, sehr besinnlich,
am altbekannten Platz das Beinchen heben.
Der Zaun ist lange Zeit schon abgetragen,
doch ihnen, scheint's, schwebt dieser Zaun noch vor.
Ihr Hundetraum streicht Wirklichkeiten aus.
Vielleicht bewahrt der Boden jenen Duft,
den Hunden kein Asphalt verbergen kann.
Was ist für sie dies scheußliche Gebäude?
Ein Kirchhof ist hier, bellen sie, ein Kirchhof.
Denn was für Menschen offensichtlich wäre,
das hat für Hunde keinerlei Bedeutung;
weshalb man sagt: »Treu wie ein Hund«.
Und wenn ich einst von Staffelläufern sprach,
als wahres Sinnbild für Generationen,
dann glaub ich letztlich nur an diese Staffel.
An die, genauer, die den Duft erspüren.

Die Griechen wurden rar in Leningrad
und überhaupt trifft man sie viel zu selten;
zum Mindesten dafür zu selten, um
die Bauten ihres Glaubens zu erhalten.
Auch sie zwingt schließlich niemand, dem zu glauben,
was wir errichtet haben. Eine Sache
ist's: unterm Kreuz die Völker zu vereinen,
die andre: dieses Kreuz dann auch zu tragen.
Sie hatten eine einzige Verpflichtung,
verstanden aber nicht, sie zu erfüllen.
»Du, Sämann, hast die Pflugschar zu bewahren,
und wir entscheiden, wann die Ähren reif sind.«
Sie haben ihre Pflugschar nicht bewahrt.

Ich blicke heute Nacht aus meinem Fenster
und stelle mir die Frage, wo wir sind?
Wovon sind wir wohl weiter abgekommen,
von Hellas, oder der Orthodoxie?
Was liegt uns näher? Was steht uns bevor?
Erwartet uns nicht längst die neue Zeit?
Zu was sind wir gemeinsam jetzt verpflichtet?
Und was sind wir zu opfern dann bereit?

1966



Uploaded byP. T.
Source of the quotationhttp://home.arcor.de/berick

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