Dehmel, Richard: Bann
Bann (Német)Wie aus dem Schilf die Wasserfee tauchtest du zaudernd aus der Schaar der Andern um uns zur mit her mit deinem langen schwarzen Haar und deinem grauen Augenpaar. Und standest nun und sahst mich an mit deinem blassen Übermut; und deiner Fragen perlende Flut und deiner Lippen springjunges Blut lachte mich an, lachte mich an. Nur in deinem Augen blieb so fern, so fern wie auf des Weihers Grund in schwimmender Nacht der schwanke Stern, ein Zittern und Leuchten stehen; und mir log dein Mund, dein kühler Mund. Denn in unsern Träumen – o, ich weiß: auch Du, auch Du – dann tauchen wir Hand in Hand hinunter: stumm und heiß sucht Mund den Mund: holen wir leis, vom grauen Grund, den Stern vom Grund.
|