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Bobrowski, Johannes: Osten

Portre of Bobrowski, Johannes

Osten (German)

Alle meine Träume
gehn über Ebenen, ziehn
unbetretenen Wäldern
windhell entgegen, kalten
einsamen Strömen, darüber
fernher Rufe schallen
bärtiger Schiffer -
 
Dort sind alle Gesänge
ohne End, im geringsten
Ding steht Gefahr, vieldeutig,-
nicht zu halten mit dem und
jenem Namen: Gefilde,
Moore, eine Schlucht; wie Verhängnis
schlägt sie hinab, bleibt, gemieden, -
dort um die niederen Hügel
fliehn die Pfade davon.
 
Worte gelten nicht.
Aber ein Streicheln, Grüße,
Blitz unterm dunkelnden Lid
und in der Brust jenes Ziehn;
noch als Umarmungen stärker.
 
Händler kommen von weit. Die
unter uns wohnen, sind Fremde.
Unsicher gehn sie, fragend,
ziellosen Straßen nach, hängen
Fähren und Brücken immer
an, als wär dort Gewisses.
 
Wir aber kennen uns leicht.
Unsre Gespräche steigen
alle aus gleichem Grunde.
Und im Erwarten ewig
wohnt uns das Herz.



Uploaded byP. T.
Source of the quotationhttps://books.google.hu/books

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