Celan, Paul: Gaunerlied
Gaunerlied (German)EINE GAUNER- UND GANOVENWEISE GESUNGEN ZU PARIS EMPRÈS PONTOISE VON PAUL CELAN AUS CZERNOWITZ BEI SADAGORA
„Manchmal nur, in dunkeln Zeiten” Heinrich Heine, An Edom
Damals, als es noch Galgen gab, da, nicht wahr, gab es ein Oben.
Wo bleibt mein Bart,Wind,wo mein Judenfleck, wo mein Bart, den du raufst?
Krumm war der Weg, den ich ging, krumm war er, ja, denn, ja, er war gerade.
Heia.
Krumm, so wird meine Nase. Nase.
Und wir zogen auch nach Friaul. Da hätten wir, da hätten wir. Denn es blühte der Mandelbaum. Mandelbaum, Bandelmaum.
Mandeltraum, Trandelmaum. Und auch der Machandelbaum. Chandelbaum.
Heia. Aum.
Envoi
Aber, aber er bäumt sich, der Baum. Er, auch er steht gegen die Pest.
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