Fontane, Theodor: Gewonnen
Gewonnen (German)Ich schaute einst im Traume Zwei Äuglein klar und schön, Die waren wie die Sterne So lieblich anzusehn.
Ich küßte auch zwei Lippen, In Morgenrot getaucht, Die waren wie die Rosen Von Anmut überhaucht.
Ich hörte eine Stimme, Von silberhellem Klang, Die zitternd mir zu Ohre Und wohl noch tiefer drang.
Was schon in luft’gen Träumen Mein trunkes Herz erschaut, Sie, die im Traum ich liebte – Ward heute meine Braut! –
Die Augen wie die Sterne, Die seien nun begrüßt, Die Lippen wie die Rosen, Die seien nun geküßt;
Und Worte wie die Lieder Erlauschte Herz und Sinn, In Worten klingt es wieder, Wie glücklich heut ich bin.
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