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Fontane, Theodor: Gewonnen

Portre of Fontane, Theodor

Gewonnen (German)

Ich schaute einst im Traume

Zwei Äuglein klar und schön,

Die waren wie die Sterne

So lieblich anzusehn.

 

Ich küßte auch zwei Lippen,

In Morgenrot getaucht,

Die waren wie die Rosen

Von Anmut überhaucht.

 

Ich hörte eine Stimme,

Von silberhellem Klang,

Die zitternd mir zu Ohre

Und wohl noch tiefer drang.

 

Was schon in luft’gen Träumen

Mein trunkes Herz erschaut,

Sie, die im Traum ich liebte –

Ward heute meine Braut! –

 

Die Augen wie die Sterne,

Die seien nun begrüßt,

Die Lippen wie die Rosen,

Die seien nun geküßt;

 

Und Worte wie die Lieder

Erlauschte Herz und Sinn,

In Worten klingt es wieder,

Wie glücklich heut ich bin.

 



Uploaded bySzalki Bernáth Attila
PublisherEdition Rieger
Source of the quotationGuter Rat
Bookpage (from–to)46
Publication date

minimap