I
Die niedre Mitternacht ist regengelb.
Der schwarze Strom wächst unter Wolken fort
Und an den Ufern, schwankend und verwelkt,
Die sonderbaren Häuser gehen fort.
Die alten Gassen sind in Nacht gekrümmt
Wo in den Toren rote Lampe schwimmt.
Und manchmal wird ein Mensch vorbeigefegt,
Den hinten groß sein schwarzer Schatten schlägt.
Die Füße tanzend wie von Silber leicht.
Der Sturm, der feige seine Locke streicht.
Und wirbelnd wirft er schräge Blicke um.
Und seine Flügelschultern zittern stumm.
II
In niedren Gassen stehen Kinder klein,
Mit Zwiebel-Köpfen um ein Feuerlein.
Und Krüppel wohnen in der Höfe Tor
Und reichen ihre Knochenfüße vor.
Und mancher Baum wird in der Nacht entlaubt,
Der Regen fällt auf manches Trunknen Haupt.
Ein kleines Licht gesteckt,
Wo jemand sterbend seine Klauen streckt.
Die Wächter wandeln sanft und tuten hell
Luft-Diebe springen über die Türen schnell.
Auf einmal fällt ein breiter Lampenschein
Vom Mond-Gehöfte in die Nacht hinein.
III
Auf Schlangenhälsen die feurigen Sterne
Hängen herunter auf schwankende Türme,
Die Dächer gegeißelt. Und Feuer springet,
Wie ein Gespenst durch die Gasse der Stürme.
Fenster schlagen mit Macht. Und Mauern, die alten,
Reißen die Tore auf in zahnlosem Munde.
Aber die Brücken fallen über dem Schlunde
Und der Tod stehet draußen, der Alte.
Aber die Menschen rennen, ohne zu wissen
Blind und schreiend, mit Schwertern und Lanzen.
Unten hallet es dumpf, und die Glocken tanzen,
Schlagend laut auf, von den Winden gerissen.
Die Plätze sind rot und tot. Und riesige Monde
Steigen über die Dächer mit steifen Beinen
Den fiebernden Schläfern tief in die Kammer zu scheinen,
Und die Stirne wird fahl wie frierendes Leinen.