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Kolbe, Uwe: Ingredienzen der Schlaflosigkeit

Portre of Kolbe, Uwe

Ingredienzen der Schlaflosigkeit (German)

Es war diese Mücke, ich hab sie gehört.
Und es war – wuchs da nicht Gras
zwischen zwei Kriegen?
Es war ähnlich dem Grund, weshalb ich die Stadt
zum ersten Mal wirklich verließ.
Und es war, daß die Liebe sich weigerte,
einfach zu sein wie ein Handgriff,
schön wie ein Silbenrätsel,
witzig und unerklärlich, wie die Attacke
der Katze, die anschließend wieder
vornehm gemessen schreitet oder
sich putzt, mit der Zunge die Pfote befeuchtet,
damit übern Hinterkopf streicht,
mit dieser unnachahmlichen Sorgfalt.
Es war, daß der Lärm meiner Stadt
den letzten alten Putz zerrüttet,
das letzte Brandmauern-Graubraun
auf den monströsen Lkw kippt,
der gestern mich fast überrollte.
Es war, daß Reste der alten Gewißheit
einander zersetzten, die neue
privat bleibt, das rasende Herz
- in unseren Breiten kommt so etwas
von übertriebenem Genuß.
Es war, du wachst auf und nuschelst,
mach endlich das Fenster zu.



Uploaded byEfraim Israel
Source of the quotationhttp://www.lyrikline.org/de

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