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Whitman, Walt: This Compost

Portre of Whitman, Walt

This Compost (English)

I

Something startles me where I thought I was safest,
I withdraw from the still woods I loved,
I will not go now on the pastures to walk,
I will not strip the clothes from my body to meet my lover the sea,
I will not touch my flesh to the earth as to other flesh to renew me.

O how can it be that the ground itself does not sicken?
How can you be alive you growths of spring?
How can you furnish health you blood of herbs, roots, orchards, grain?
Are they not continually putting distemper'd corpses within you? 
Is not every continent work'd over and over with sour dead?

Where have you disposed of their carcasses? 
Those drunkards and gluttons of so many generations? 
Where have you drawn off all the foul liquid and meat? 
I do not see any of it upon you to-day, or perhaps I am deceiv'd,
I will ran a furrow with my plough, I will press my spade through the sod and turn it up underneath, 
I am sure I shall expose some of the foul meat.

II

Behold this compost! behold it well!
Perhaps every mite has once form'd part of a sick person — yet behold!
The grass of spring covers the prairies,
The bean bursts noiselessly through the mould in the garden,
The delicate spear of the onion pierces upward,
The apple-buds cluster together on the apple-branches,
The resurrection of the wheat appears with pale visage out of its graves,
The tinge awakes over the willow-tree and the mulberry-tree,
The he-birds carol mornings and evenings while the she-birds sit on their nests.
The young of poultry break through the hatch'd eggs,
The new-born of animals appear, the calf is dropt from the cow, the colt from the mare,
Out of its little hill faithfully rise the potato's dark green leaves,
Out of its hill rises the yellow maize-stalk, the lilacs bloom in the dooryards,
The summer growth is innocent and disdainful above all those strata of sour dead.

What chemistry!
That the winds are really not infectious,
That this is no cheat, this transparent green-wash of the sea which is so amorous after me,
That it is safe to allow it to lick my naked body all over with its tongues,
That it will not endanger me with the fevers that have deposited themselves in it,
That all is clean forever and forever,
That the cool drink from the well tastes so good,
That blackberries are so flavorous and juicy,
That the fruits of the apple-orchard and the orange-orchard, that melons, grapes, peaches, plums, will none of them poison me,
That when I recline on the grass I do not catch any disease,
Though probably every spear of grass rises out of what was once a catching disease.

Now I am terrified at the Earth, it is that calm and patient,
It grows such sweet things out of such corruptions,
It turns harmless and stainless on its axis, with such endless successions of diseas'd corpses,
It distills such exquisite winds out of such infused fetor,
It renews with such unwitting looks its prodigal, annual, sumptuous crops,
It gives such divine materials to men, and accepts such leavings from them at last.

1856



Uploaded byP. T.
Source of the quotationhttp://home.arcor.de/berick

Dieser Kompost (German)

I

Etwas erschreckt mich, wo ich mich am Sichersten glaubte,
Ich meide die stillen Wälder, die ich so liebte,
Ich werde nicht länger durchs Weideland streichen,
Ich werde nicht mehr meine Kleider abstreifen, meine Liebste zu treffen, die See,
Ich werde mein Fleisch zur Erde nicht legen, wie aufs Fleisch einer andern, um mich zu erneuern.

O wie kann es sein, dass der Boden selbst nicht erkrankt?
Wie könnt ihr lebendig sein, Frühlingsgewächse?
Wie könnt ihr gesund machen, ihr Säfte von Kräutern und Wurzeln, Getreide und Obst?
Werden nicht ständig verseuchte Leichen in dich gelegt?
Ist nicht jeder Erdteil durchwalkt und durchknetet mit bitterem Tod?

Wo hast du nur all die Kadaver gelassen?
Diese Säufer und Fresser unzähliger Generationen?
Wo lagerst du ab all die faulige Lymphe, das Fleisch?
Doch kann ich zur Zeit auf dir gar nichts entdecken, werde vielleicht getäuscht,
Ich will mit dem Pflug eine Furche ziehen, ich will mit dem Spaten die Grasnarbe öffnen, um sie von unten nach oben zu kehren,
Und sicherlich werd ich manch fauliges Fleischstück entdecken.

II

Seht diesen Kompost! betrachtet ihn gut!
Jegliches Würmchen war vielleicht einmal Teil eines Kranken – seht hin!
Das Frühlingsgras wuchert auf den Prairien,
Die Bohne bricht lautlos durch die Gartenerde,
Der leckere Speer der Zwiebel stößt aufwärts,
Die Apfelblüten rotten sich auf den Apfelzweigen zusammen,
Die Auferstehung des Weizens erscheint bleichgesichtig aus seinen Gräbern,
Die Färbung erwacht über Weiden und Maulbeerbäumen,
Die Vogelmännchen zwitschern morgens und abends, während die Vogelweibchen auf ihren Nestern sitzen,
Die Küken des Geflügels picken sich aus den bebrüteten Eiern,
Die neugeborenen Tiere erscheinen, die Kuh wirft das Kalb, die Stute das Fohlen,
Aus ihren kleinen Hügeln steigen zuversichtlich der Kartoffeln dunkelgrüne Blätter,
Aus seinen Hügeln steigt der gelbe Maisstengel, der Flieder blüht in den Vorgärten,
Das Grünen des Sommers steht arglos, verächtlich über all diesen Schichten bitteren Todes.

Welch eine Chemie!
Dass die Winde uns tatsächlich nicht infizieren,
Dass das kein Betrug ist, diese transparente grüne Spülung der See, die mir so liebevoll folgt,
Dass es gefahrlos ist, sie meinen nackten Körper mit ihren Zungen allüberall belecken zu lassen,
Dass sie mich nicht in Gefahr bringt mit jenen Fiebern, die sich in ihr angereichert haben,
Dass alles so rein bleibt auf immer und ewig,
Dass das kühle Getränk der Brunnen so gut schmeckt,
Dass die Brombeeren saftig und wohlschmeckend sind,
Dass die Früchte der Apfelgärten und der Orangengärten, dass Melonen, Trauben, Pfirsiche, Pflaumen, dass keines davon mich vergiften wird,
Dass ich, im Gras ausgestreckt, keinerlei Krankheit bekomme,
Obwohl jeder Grashalm wahrscheinlich entsteigt aus einer Erkrankung, die ansteckend war.

Jetzt bin ich verängstigt an der Erde, die ruhig ist, und geduldig,
Sie lässt solch süße Dinge aus solcher Verwesung erwachsen,
Dreht sich harmlos und rostfrei um ihre Achse, mit endlosen Abfolgen kränkelnder Körper,
Sie gewinnt solch ausgezeichnete Winde aus solchem verströmten Pesthauch,
Sie erneuert mit solch harmlosem Anschein ihre verschwenderischen, jährlichen, üppigen Früchte,
Sie überlässt solch göttliche Stoffe den Menschen, und nimmt solche Rückstände letztlich von ihnen zurück.

1856



Uploaded byP. T.
Source of the quotationhttp://home.arcor.de/berick

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