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Fioretti, Francesco: Der düstere Wald (La selva oscura in German)

Portre of Fioretti, Francesco

La selva oscura (Italian)

Prologo


Ci sono notti di metà novembre, tra le valli umbre, che penetrano dentro come lame. La foschia nasconde il paesaggio sotto la falce bianca della luna e il vapore, salendo dai fumi, incupisce le ombre sul ciglio della strada. Le cime dei salici mettono i brividi, curve comeavvoltoi in attesa, a spiare ogni passo del viandante.Sarebbe stato diffcile, però, trovare un viandante aquell’ora, in quelle notti di metà novembre. Anche alle prime luci dell’alba, in un simile tratto di strada, raramente avresti incontrato qualcuno. Bisognava avere addosso tutto il peso della notte per affrontare certe vie a quell’ora, e in testa fantasmi più inquietanti di quelli che agitava la foschia...

Il cavaliere solitario che avanzava senza fretta sulla via di Perugia sembrava effettivamente portarsi dentro un’angoscia antica.

Se aveva lasciato il convento dei francescani ad Assisi prima che iniziassero le laudi e, insonne, aveva deciso di tornare in sella al suo vecchio cavallo, era proprio perché niente là fuori avrebbe potuto agitare il suo animo più di ciò che aveva dentro: sciami di presentimenti, di quelli che pungono, e che fniscono immancabilmente per ammazzare il sonno... 

Passato il Tevere, aveva imboccato un sentiero che saliva a nordovest. Intuita da lontano la sagoma grigia della città, non era diffcile orientarsi, anche se adesso la viuzza proseguiva in salita e attraversava un bosco che non gli permetteva di guardare lontano. La strada tuttavia era quella giusta per entrare a Perugia da Porta Sole, e la giornata, appena intiepidita dai primi raggi,
prometteva bene. Da una radura al di sopra del bosco, senza smontare da cavallo, si voltò a guardare un’ultima volta Assisi, verso oriente. Vide il sole, che proprio allora sorgeva dietro le cime, alle spalle della città. Emanava una luce mistica, dall’altra parte del fume sacro. Davanti a quello spettacolo, non gli era diffcile credere che san Francesco fosse proprio l’alba di cui parlava l’ultima profezia. Il sole nascente nella nuova era dello Spirito. Proseguì, rianimato da questa vaga e gradevole sensazione: le cose, malgrado tutto, erano ancora piene di signifcato.

Fu un lampo di pace: perché altrimenti aveva sempre addosso, e dentro, una rabbia impotente e disperata, il senso di vacuità che s’impossessava di lui ogni volta che gli tornava in mente quel viaggio a Roma, probabilmente inutile. Il suo incontro col papa, Bonifacio viii, nel palazzo del Laterano. Il volto del pontefce, la lama del suo sguardo freddo e indagatore. L’apparenza gentile,
l’affabilità melliflua, da serpente. Gli era sembrato un uomo fn troppo pieno di sé, di quelli che parlano tanto e non ascoltano mai, e che prima o poi si autodistruggono per eccesso di boria. Quella cortesia fn troppo esibita, però, non era riuscita a ingannarlo.


Il Papa non era affatto neutrale come fngeva di essere, e lui lo sapeva bene. Era andato a Roma in missione per conto del suo partito, i Bianchi di Vieri dei Cerchi. Ma Bonifacio simpatizzava per i Neri di Corso Donati e, per quanto tentasse di mascherare questa sua predilezione, non riusciva a nasconderla del tutto. Un osservatore attento poteva intuirlo da certi silenzi, da certi sguardi che distoglieva un attimo troppo tardi. 

Quando era tornato indietro, sapeva già cosa gli sarebbe capitato. Carlo di Valois, fratello del re di Francia, si stava già dirigendo verso Firenze con un manipolo di cavalieri. Avrebbe preteso di entrare in città, per fare da paciere tra i due partiti nemici per conto del Papa. Ma i suoi compagni, i Bianchi che erano rimasti alla guida del Comune, non dovevano assolutamente credergli. Questo era fondamentale: dovevano sbarrargli il passo, chiudere le porte della città e impedirgli di entrare. Che assediasse pure Firenze! Tanto, con i pochi soldati che aveva al seguito, non ci avrebbe neppure provato.


Un sorriso gli afforò sulle labbra. Sarebbe stata la mossa vincente...



Uploaded byRémai marianne
PublisherRCS Libri S.p.A., Milano
Source of the quotationFrancesco Fioretti, RCS Libri S.p.A., Milano, 2015
Bookpage (from–to)7-10
Publication date

Der düstere Wald (German)

Prolog

In den Talern Umbriens gibt es Mittnovembernachte, die ins Innere dringen wie eine Messerklinge. Unter der weisen Sichel des Mondes hullt Nebel die Landschaft ein, und der von den Flussen aufsteigende Dampf verdunkelt die Schatten am Wegesrand. Die Wipfel der Weiden beugen sich vor wie wartende Geier, die jeden Schritt des Wanderers belauern, so dass es einem kalt den Rucken herunterlauft .
Man hatte in diesen Mittnovembernachten und zu dieser Stunde allerdings Schwierigkeiten gehabt, einen Wandersmann zu fi nden. Auch im ersten Licht der Dammerung ware man an einem solchen Stuck Strase kaum jemandem begegnet. Wer zu dieser Stunde gewisse Pfade auf sich nahm, der musste schon das volle Gewicht der Nacht auf den Schultern tragen, beunruhigendere Gespenster im Kopf als jene, die der Nebel aufsteigen lies ...
Der einsame Reiter, der gemachlich die Strase nach Perugia entlangritt, schien tatsachlich langgehegten Kummer in sich zu haben. Noch schlaft runken hatte er sich entschlossen, wieder auf sein altes Pferd zu steigen, und das Franziskanerkloster in Assisi noch vor Beginn des Morgenlobs verlassen, gerade deshalb, weil nichts dort drausen seinen Geist starker erschuttern konnte als das, was er in sich trug: haufenweise stechende Vorahnungen, wie sie einem unweigerlich den Schlaf rauben ...
Nachdem er den Tiber uberquert hatte, war er auf einen Pfad eingebogen, der nach Nordwesten hin anstieg. Aus der Ferne war die graue Silhouette der Stadt zu erahnen, und so fi el die Orientierung nicht schwer, auch wenn der schmale Pfad jetzt weiter anstieg und ein Waldstuck durchquerte, das ihm den Blick in die Weite verstellte. Doch es war der richtige Weg nach Perugia, zur Porta Sole, und der von den ersten Sonnenstrahlen erwarmte Tag versprach, freundlich zu werden. Auf einer Lichtung oben im Wald drehte er sich im Sattel um und blickte ein letztes Mal gen Osten, nach Assisi. Er sah die Sonne, die sich gerade hinter den Hugelkuppen erhob, im Rucken der Stadt. Sie verbreitete auf der anderen Seite des heiligen Flusses ein mystisches Licht. Angesichts dieses Schauspiels wollte er gerne glauben, dass der heilige Franz die Morgendammerung war, von der in der letzten Prophezeiung die Rede war. Die aufgehende Sonne in der neuen Ara des Geistes. Er ritt weiter, vom vagen und angenehmen Gefuhl belebt, dass die Dinge trotz allem noch voller Bedeutung waren.
Schlagartig uberkam ihn ein innerer Friede. Sonst trug er ja stets eine ohnmachtige, verzweifelte Wut auf den Schultern und auch in sich, die Leere, die von ihm Besitz ergriff , sooft er an seine wahrscheinlich nutzlose Reise nach Rom zuruckdachte. Seine Begegnung mit Papst Bonifatius VIII. im Lateranpalast. Das Gesicht des Pontifex, die Klinge seines kalten, forschenden Blicks. Der freundliche Schein, die glattzungige Leutseligkeit einer Schlange. Der Papst war ihm als allzu selbstgerechter Mann erschienen, einer von denen, die viele Worte machen, nicht zuhoren und sich fruher oder spater durch ihren ubermasigen Dunkel zugrunderichten. Die ubertrieben zur Schau getragene Hofl ichkeit hatte ihn allerdings nicht zu tauschen vermocht.
Der Papst war keineswegs so neutral, wie er es zu sein vorgab, und das war ihm wohl bewusst. Er war im Auft rag seiner Partei nach Rom gereist, den weisen Guelfen unter Fuhrung von Vieri dei Cerchi. Aber Bonifatius sympathisierte mit den Schwarzen unter Corso Donati, und obwohl er sich grose Muhe gegeben hatte, diese Affi nitat zu kaschieren, hatte er sie doch nicht vollends verhehlen konnen. Ein aufmerksamer Beobachter erkannte sie an gewissen Momenten des Schweigens, daran, wie er eine Sekunde zu spat den Blick abwandte.
Als er sich schlieslich auf den Ruckweg machte, wusste er schon, was geschehen wurde. Karl von Valois, der Bruder des Konigs von Frankreich, hatte sich bereits mit einer Schar von Rittern nach Florenz aufgemacht. Er wurde Einlass in die Stadt begehren, um im Auft rag des Papstes als Schlichter zwischen den beiden verfeindeten Parteien aufzutreten. Aber Dantes Gefahrten, die Weisen, die in der Stadt noch immer den Ton angaben, durft en diesen Vorwanden auf keinen Fall Glauben schenken. Darauf kam es an: Sie mussten ihm den Zugang zur Stadt verwehren, die Tore schliesen und ihn nicht einlassen. Sollte er Florenz belagern! Aber nein, mit den wenigen Soldnern, die er in seinem Gefolge hatte, wurde er das nicht einmal versuchen.
Ein Lacheln glitt uber seine Lippen. Dieses Vorgehen wurde ihnen den Sieg eintragen ...„Das muss sie sein“, sagte er sich, als er die Kirche endlich zwischen den Baumen auft auchen sah

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Uploaded byJakus Laura 1.
Source of the quotationSchenk Verlag GMBH

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