Nicht schlafen können
ist für alte Leute ein schlechtes Zeichen,
der Tod ist nahe:
bedeutet es,
das Getriebe
funktioniert nicht mehr.
Einsam
stößt auf dem Dach
des alten Hauses
gegenüber
ein Schornstein
Rauch
in die Morgenfrühe,
feucht und fahl.
Dort gegenüber
wohnt ein alter Mann
der wohl in der Küche
seinen Kaffee brüht.
(Nah ist
der Tod
für den, der nicht schlafen kann.)
Über das Feuer gebeugt
bläst der Alte kräftig;
dann holt er seine weiße Tasse,
hervor:
drei Stücke
Zucker, ach so bitter
ist ihm der Kaffee immer.
Das Feuer sprüht Funken.
(Lieber Alter,
vielleicht erwartest du mich nicht.
Aber bald
nehm ich dich mit.)
Auf dem großen Platz
schläft noch der niedrige Schatten;
ein paar schwarze
Frühaufsteher
laufen vorüber.
Schwach blinzelt
noch ein Stern.
Es begrüßen die neue
elende Morgenfrühe
von fern und nah
die Hähne. Und dort: hinter
dem Fenster, trinkt
der Alte in langsamen Schlucken
seinen heißen Kaffee.
Bevor er trinkt
pustet er; schließt die Augen:
wer weiß, woran er sich gerade erinnert!
Vielleicht an die dummen
Träume der letzten Nacht.
Aus fernen
weißen Gräbern
stieg ein Schwarm
Tauben
auf.
Unter dem Kopfkissen
kroch eine Schlange hervor
die ihm
ins Herz biss
ohne ihm weh zu tun.
Noch einen und noch einen Schluck,
Alter, lass dich nicht ablenken.
Warum schaust du dich um?
Stille. Stundenschlag.
Fünf Uhr. Wer erwartet dich?
Es ist Tag, siehst du? schon
heller Tag.
Trink deinen Kaffee aus.
(Dann, lieber Alter,
sei gewiss,
nehm ich dich mit mir.)