(eine Version von Vicente Huidobros ‘Noche’)
Eine schwirrende Apparatur flüstert über den Schnee
in einem Vorort meiner Angst weit draußen;
Lampen überall, und zu ihren Füßen Pfützen aus Licht
und eisiger Sole in Aufschlämmung. Der Geruch von
bratendem Fleisch. Bandgewirr aus einer Kassette,
festgehakt an einem Ast, fängt Mondglitzer ein —
so viel zur Unterhaltungsindustrie.
Du, in deinem Pelzmantel und den anderen
Luxusartikeln vom Pfandleihhaus, du scheinst
mit einer merkwürdigen Hitze zu brennen,
deine bloßen Schultern dampfen sacht, und
meine Zigarre fängt an deinem verächtlichen Blick Feuer —
Stimmen im Nebel, ein Mann und ein Mädchen,
irgendetwas über ‘Auslandsgeschäfte’ —
zum Glück ist der Hafen voller Fischerboote
die mich bewahren vor weiteren düsteren Einsichten.
Ein Vogel erkundet das Wrack, ein Mast schwankt,
als eine Fähre vorbeizieht, zeigt auf diese Konstellation,
dann auf jene. Welcher Stern erfüllt mir meine
heiße Sehnsucht, welcher regnet Ruin herab?
Pfeifen bringt Unglück, also pfeife ich.
Der Ring, den mir meine alte Flamme
zur Erinnerung gab — wie hieß sie noch?
Rosa? — fängt einen Strahl Straßenlaterne ein.
Der kunstvoll geschnittene Granat glänzt rosa-violett —
er und das Glühwürmchen meiner Zigarre:
zwei Sterne, zwei Glücksbringer an meinen Fingern.