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Freiligrath, Ferdinand: Prinz Eugen, der edle Ritter

Portre of Freiligrath, Ferdinand

Prinz Eugen, der edle Ritter (German)

Zelte, Posten, Wer-da-Rufer!
      Lust’ge Nacht am Donauufer
      Pferde stehn im Kreis umher
      Angebunden an den Pflöcken;
      An den engen Sattelböcken
      Hangen Karabiner schwer.

Um das Feuer auf der Erde,
      Vor den Hufen seiner Pferde
      Liegt das östreich’sche Piket.
      Auf dem Mantel liegt ein Jeder,
      Von den Tshakos weht die Feder,
      Leutnant würfelt und Kornet.

Neben seinem müden Schecken
      Ruht auf einer wollnen Decken
      Der Trompeter ganz allein:
      "Laßt die Knöchel, laßt die Karten!
      Kaiserliche Feldstandarten
      Wird ein Reiterlied erfreun!

Vor acht Tagen die Affaire
      Hab’ ich, zu Nutz dem ganzen Heere,
      In gehör’gen Reim gebracht;
      Selber auch gesetzt die Noten;
      Drum, ihr Weißen und ihr Rothen!
      Merket auf und gebet Acht!"

Und er singt die neue Weise
      Einmal, zweimal, dreimal leise
      Denen Reitersleuten vor;
      Und wie er zum enemale
      Endet, bricht mit unmale
      Los der volle kräft’ge Chor:

"Prinz Eugen, der edle Ritter!"
      Hei, das klang wie Ungewitter
      Weit ins Türkenlager hin.
      Der Trompeter täth den Schnurrbart streichen
      Und sich auf die Seite schleichen
      Zu der Marketenderin.



Uploaded bySzalki Bernáth Attila
Source of the quotationInternet

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