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von Najmájer, Marie: Die blaue Blume

von Najmájer, Marie portréja

Die blaue Blume (Német)

Gleich einer Jungfrau, die, den Nonnenschleier
Erwartend, sich von allem Schmuck befreit,
Ihr langes Haar hinopfert vor der Feier
Und doch in wehmuthvoller Lieblichkeit
So schön bleibt wie zuvor – so liegt vom Schauer
Des Herbstes schon gestreift, im Sonnenstrahl
Doch lächelnd in der allgemeinen Trauer,
Das unverwüstlich holde Alpenthal.

Sie ist verstummt, des Waldes traute Sprache:
Der süße Vogelsang ist ihm geraubt;
Dicht rauscht die Fluth im klein geword'nen Bache,
Dicht säuselt's durch die Kronen, halb entlaubt;
Wer ginge durch die Flur, die lange verblühte,
Und dächte nicht an manch' begrab'nes Glück?
Wer riefe sich im eigenen Gemüthe
Entschwund'nes Hoffen trauernd nicht zurück?

So klagt es auch in mir: "Vorbei auf immer
Die Zeit, wo uns die Lust vom Himmel fällt,
Wo uns das Sein verklärt mit holdem Schimmer,
Ein schöner Wahn, der uns die Seele schwellt!
Vorbei! der stummen Öde jetzt entgegen,
Die holdes Werden vom Vergehen trennt;
Denn nimmer blüh'n mir Blumen auf den Wegen,
So wie die Herbstflur nimmermehr sie kennt."

So sinnend, schaut' ich nieder auf die Scholle;
Und sieh! was sproßte aus dem Gras empor?
Der Berge holdes Kind, die wundervolle
Tiefblaue Genziane, noch im Flor.
Entzückt, als hätt' aus einem Zaubergrunde
Mein Seufzer plötzlich sie hervorgebannt,
Als brächte sie mir rätheshafte Kunde,
Blieb ihrem zarten Kelch ich zugewandt.

"O bist du", - sprach's in mir – "die 'blaue Blume',
Die holde Botin einer schöner'n Welt,
Dem Alltag fern in ihrem Heiligthume,
Die Lust, die uns im Traum vom Himmel fällt?
Das Glück, das nicht an Raum und Zeit gebunden,
Als Göttergabe durch die Herzen flammt,
Die Wärme, mit dem Sommer nicht entschwunden,
Der Frühlings, der dem Geistesschwung entstammt?

O blaue Blume, wunderbar entsproßen,
Verkünde meinem Herzen, was du bist!"
- Da war's, als hätt' sie leise mir erschlossen:
"Ich bin dir das, was du in mir ersiehst.
Vermag mein Anblick Freude dir zu geben,
Erschließt er dir noch eine Zauberwelt -
Was klagst du dann, daß nimmer dir im Leben
Mehr unverhoffte Lust vom Himmel fällt?!"



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