Holan, Vladimír: Noc s Hamletem
Noc s Hamletem (Czech)Přes zeď se přehýbala zeleň a vrhala v cestu hloh své zvědavosti. Okno otevřelo vítr, který průvanil: To vaše dění mnoho je a není, však dění s bytím: zázrak k závidění! Noc kouřila dějiny, jedla smažená křidýlka uřezaná z kotníků Merkura a zapíjela to potem varhaníka u Svaté Tragédie... „Jen když se smíříš se smrtí,“ řekl Hamlet, „pochopíš, že všechno pod sluncem je skutečně nové... Naše tělo není plátěný hangár, jehož plátno by bylo na ústřižky... Ale naše podvědomí chytračí... I když snad nezištně dáváme almužnu, sobě prospíváme! Tak také soulož z omylu... Ale ne! Tápající pohlaví vztahů nemůže u lidí nic než býti v nich bez nich... Jenomže játra milování leží v hříchu. Tak si připomeneš podle napětí tělesného zneuctění i trest ducha... Není nám dobře ani u spících, neboť nevíme, kde se zastaví, zatímco my jsme utkvěli... Pováží-li člověk, jak náhle těžká je kočka, když je mrtvá, zatímco někdo vydrží po celý den střílet vrabce!... Ale ano, je stud muže a je stud ženy. Muž nemůže už ani vidět vatu. A žena? Za sucha sotva zrozená, už pochlebuje lijáku...“
Po chvíli Hamlet dodal: „To dětem nikdy nestačí odpověď...
Nebo stůňou a nejde jim z mysli ...
Ano, řekl jsem, ale kde byly ty vaše ruce,
„Kif, šira, fasah, sibsi,
Nevím, ale ironie neumírá z lásky k tragédii...
Začalo svítat. Hamlet řekl: „Úsvit-kurva!
Ale to se už rozednilo... Hamletovo pravé oko vystouplo,
„Nedávno,“ řekl Hamlet, „byl jsem s několika mladými
Ovšem, ani nevědomost neznamená štěstí... |
Nacht mit Hamlet (German)Über die mauer neigte sich grün
und warf in den weg den weißdorn seiner neugier. Das fenster öffnete den wind, der durchzog: Ja, euer tun ist viel und auch bescheiden, doch tun und sein: ein wunder zum beneiden! Die nacht rauchte geschichte, aß gebratene flügel, abgeschnitten von den fersen des Merkur, und trank dazu den schweiß des orgelspielers bei der heiligen Tragödie... „Nur wenn du mit dem tod dich aussöhnst“, sagte Hamlet, „wirst du begreifen, daß alles unter der sonne wahrhaftig neu ist... Unser körper ist kein leinenhangar, dessen leinen auf punkte wäre... Doch unser unterbewußtsein handelt schlau... Auch wenn wir vielleicht selbstlos almosen geben, wir nützen uns selbst! So auch der beischlaf aus irrtum... Aber nein! Das tastende geschlecht der beziehungen vermag bei den menschen nichts, als in ihnen ohne sie zu sein... Nur dass die leber des liebens in der sünde liegt. So entsinnst du dich nach der spannung des körperlichen entwürdigtseins auch der strafe des geistes... Nicht einmal bei schlafenden ist uns wohl, denn wir wissen nicht, wo sie innehalten werden, während wir stecken blieben... Bedenkt man, wie die katze plötzlich schwer ist, wenn sie tot ist, während jemand es aushält, den ganzen tag spatzen zu schießen!... Ach ja, es gibt die scham des mannes und die scham der frau. Der mann kann watte nicht einmal mehr sehen. Und die frau? Ins trockene kaum geboren, schmeichelt sie schon dem platzregen...“ Nach einer weile sagte Hamlet: „Nie genügt den kindern eine antwort... Sie spielen beispielsweise mit dem Schrank des geheimnisses und tragen seinen schlüssel dann in sich hinein. Oder sie sind krank und öffnen heimlich briefe eines inhaftierten dichters, der im zuchthaus eine kleine sonderkammer sich nur damit zahlte, daß eben sie den brief erbrachen... Oder sie sind krank und sehn in träumen eine feuersäule, und sie schreien: das ist eine rute, eine gottesvene! Oder sie sind krank, und ihnen geht die handarbeit, die ewige der frauen, nicht aus dem sinn, als ob sie wünsche, eben sie zu wärmen, männer zu umgarnen oder sich selbst zu verstopfen... Oder sie sind gesund! Ein seltener augenblick, da es scheint, alles aufgeschnittene brot gehöre niemandem... Da kommen sie dann meinetwegen aus der scheune und zertreten ungewollt das letzte korn der vorjährigen ernte, um sogleich noch irgendwie versucht zu sein, auf den Schädel des feuers die goldne Perücke des schobers zu setzen... Voller leben sind sie wie das roß, das den reiter nicht als fremdes wesen spürt, sondern als eignen gedanken... Sie jubeln, schreien, sie sind bereits ein jahr zusammen und bereuen es nicht, mit starkem gegengift versehen gegen alles, das kein wunder ist – alle flecken sind der dreck nur auf den neuen kleidern, und der wird bald herausgerieben sein... Kinder! Sie fanden schon die rechten namen, nur sie aussprechen jetzt!“ *** Ja, sagte ich, doch wo waren Ihre hände, als Sie in den Tuilerien mit Robespierre tratschten, ob man auch den galgen taufen solle (und er wurde dann getauft!) - wo waren Ihre bände, wenn nicht dort, wo das hirn man überm hut trägt, wo waren Ihre stolzen hände, daß es nie zur krönung kommen konnte der Poesie, wo waren Ihre hände, daß das nicht blieb, nicht einmal in einer handschrill, ja, nicht einmal in einer postumen ausgabe für ungeborenen-analphabeten? „Kif, schira, fasah, sibsi, diamba, dascha, hajum, riamba, mori!“... Was murmelten Sie da? fragte ich. „Ach das sind nur ein paar termini für haschisch“, sagte Hamlet und fuhr fort: „Einmal sagte ich zu einer: Kommen Sie, wir werden ein bißchen schaukeln, ich hab matratzen, die sind ausgestopft mit haar geschorener nonnen, und ich wohne im fünften stock... Ich komme, sagte sie. Doch als sie sich vor meinem haus befand, wußte sie nicht, wie man stufen steigt. War’s eine nutte aus der steppe... Ich weiß nicht, doch die ironie geht an der liebe zur tragödie nicht zugrunde... Tragisch ist nicht Odysseus, sondern Ajax; nicht David, sondern Saul; nicht Faust, sondern Mephisto... Und vor mir,vor mir gab’s nur Alkibiades, den betrunkenen Alkibiades in der farbe des safran, in der farbe der beklommenheit...“ Es begann zu grauen. Hamlet sagte: „Die hure Dämmerung! Doch zeitlich gesehen scheint sie mir allzu groß...“ Ich sagte: Wohl deshalb, weil Sie an sie denken!“ Er sagte: „Kann sein!“ Ich sagte: Wenn Sie’s wünschen, werde ich für Sie verdunkeln, doch nur in den raum, und das noch mit einer geste, die Ihnen entgehen wird... Er sagte: „Alles, nur den menschen nicht im aufblitzen der natur! Der fand schon
seine bühne, und mich interessiert’s nicht...“
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